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                                       Hannah und Sofie in Gefahr

 

Alex und Michael saßen am Schreibtisch und arbeiteten. Plötzlich kam Sofie rein. Alex sprang auf und schrie fast: „Was ist los? Ihr solltet doch in der Schule sein.“ „Ich weiß. Hannah ist weg!“ Sofie setzte sich total fertig aufs Sofa. Michael ging zu ihr und zog seine Tochter auf seinen Schoß. „Was ist passiert?“ Alex setzte sich auf die andere Seite und streichelte Sofie beruhigend übern Kopf. „Erzähl“ drängte Michael. „Also. Wir waren auf’m Pausenhof. Es hat grad zur nächsten Stunde geklingelt als Hannah noch mal schnell aufs Klo musste. Ich wartete vor der Tür. Hanni kam nicht und ich klopfte an ihre Klotür, keiner sagte was. Ich ging in die Kabine nebenan und schaute über die Trennwand. Auf’m Klo war keiner, nur das Fenster war offen. Ich rannte zu Frau Gerde und sagte ihr, dass Hannah verschwunden war. Die schickte mich sofort zu euch.“ „Gut Sofie. Branco müsste gleich wieder kommen, dann gehen wir zur Schule und schauen uns mal um.“ sagte Michael. Die Tür ging auf und Branco Vukovic kam ins Büro. Überrascht sah er Sofie an und fragte: „Was ist denn hier los. Solltest du nicht in der Schule sein?“ „Hannah wurde entführt.“ Sagte Alex nur und stand auf. „Passt du bitte auf Sofie auf, wir gehen zur Schule und schauen uns mal um.“ Setzte sie fort und ging schon zur Tür. Micha folgte brav. Branco schob sich eine Hand voll Gummibärchen in den Mund und bot Sofie auch welche an, die nahm sich gleich zwei Hand voll.

Im Auto sagte Alex: „Hast du Branco’s dummes Gesicht gesehen als Sofie sich fast den ganzen Inhalt seiner Tüte genommen hat?“ „Ja, es sah auch zu komisch aus. Was haben die nur mit Hanni angestellt?“ „Das weiß ich doch auch nicht. Mal sehen ob uns die Klasse von Hanni und Sofie was sagen kann“ „Hoffentlich“ brummte Michael.

 

An der Schule angekommen ging Michael in die Klasse und Alex zu den Toiletten.

„Oh Herr Naseband. Was wollen sie denn?“ fragte die Lehrerin überrascht. „Sie haben doch mitbekommen das meine Tochter Hannah entführt wurde?“ „Entführt? Nein, von ihrer Zwillingsschwester weiß ich nur das Hannah verschwunden ist.“ „Ganz genau und wir vermuten dass sie entführt wurde. Deshalb bin ich auch hier, ich hab ein paar Fragen an sie und die Kinder.“ „Und was wollen sie wissen?“ die Lehrerin wurde etwas ungeduldig, sie kannte schon etliche Streiche der Zwillingsschwestern Naseband. „Also, ist euch irgendwas in der letzten Zeit aufgefallen? Ist vor dem Pausenhof immer ein Mann rumgelungert oder sonst was?“ Sofies und Hannahs beste Freundin meldete sich. „Ja Charlotte.“ „Mir ist da eine Frau aufgefallen, die ist immer zu Schulschluss am Tor gewesen und hat Hannah und Sofie immer so komisch hinterher gestarrt. Und ein paar Mal war sie auch in der Pause am Tor und hat immer zu uns angeschaut.“ „Könntest du die Frau wieder erkennen?“ „Ich denke schon.“ „Ist euch auch eine Frau aufgefallen? Beschreib sie mal Charlotte.“ Sagte Micha jetzt wieder zu der ganzen Klasse. Charlotte musste kurz nachdenken sagte dann aber: „Also die Frau war ungefähr so groß wie Frau Gerde, hatte langes, braunes Haar, sie war sehr mager und hatte ein längliches Gesicht.“ „Ja, die hab ich auch gesehen“ „Die steht schon Ewigkeiten am Tor.“ „Und immer bei Schulschluss.“ Wurde durch die Klasse geschrien. „Ruhe“ schrie die Lehrerin, sofort waren alle wieder ganz leise. „Wer hat die Frau nun gesehen?“ fragte Michael. Fast die ganze Klasse meldete sich, nur drei Kinder streckten nicht. „Gut, hat euch die Frau auch mal angesprochen?“ fragte Micha weiter. Dieses Mal streckten nur drei Kinder. „Gut und was hat sie euch gefragt?“ „Uns hat sie genau das gleiche gefragt. Wir wollten zu dritt heim laufen, da hat sie uns angesprochen. Sie fragte ob wir Hannah und Sofie kennen und ob wir wissen wie sie mit Nachnamen heißen.“ „Wir haben es der Frau gesagt, die hat sich noch nicht mal bedankt“ sagte ein weiteres Mädchen. „Jetzt brauch ich nur noch eure Namen, dann bin ich auch schon fertig“ Die drei nannten Namen und Adresse. Michael bedankte sich noch mal und ging.

 

Alex war hinter das etwas abseits stehende Klogebäude gegangen und hatte da mehrere Fußabdrücke gefunden und Schleifspuren. Alex rief die Kollegen von der Spusi und schaute sich dann noch ein bisschen um. Hinter zwei Büschen fand die Kommissarin einen schmutzigen Zettel auf dem stand: „Wenn du deine kleine Schlampe wieder haben willst ….“ Mehr konnte man nicht lesen. Alex ging noch schnell in die Kabinen und schaute sich da um. Nur die Kabine kann gemeint sein, das ist die einzige mit einem Fenster, dachte Alex und ging wieder auf’n Hof.

Dort wartete Michael schon auf seine Frau. „Und haste was gefunden?“ „Nur einen Zettel. Den muss der Entführer dagelassen haben. Ließ mal.“ Alex gab Michi das Stück Papier und wartete auf seine Reaktion. „Verflucht noch mal. Was haben die mit Hannah gemacht?“ „Nicht viel Gutes. Ah, da kommen die Kollegen, ich hoff die bekommen den Zettel wieder hin, sonst haben wir ein kleines Problem.“ „Du meinst ein riesiges. Hy Kollegen.“ Zwei Kollegen von der Spusi waren zu den Kommissaren getreten. „Da hinten, hinter dem Häuschen. Hier ich hab noch einen Zettel gefunden. Bekommt ihr den wieder hin?“ Alex gab einem jungen Kollegen das Stück Papier, der nickte und tütete das Beweismaterial ein. „Gut. Wir sind dann hinten.“ „Und wir sind wieder im Büro. Den Bericht bekommen wir so schnell wie möglich?“ „Klar, schließlich geht’s um eure Kleine“ sagte der eine Kollege und folgte seinem Kollegen.

Alex und Michael gingen zum Auto und fuhren wieder ins Kommissariat wo Branco mit Sofie schon mit guten Neuigkeiten warteten. „Habt ihr was?“ „Nein. Die Kollegen untersuchen grad den Tatort“ Michael ließ sich auf seinen Stuhl fallen und dachte: Was passiert mit Hannah wenn wir sie nicht finden? Werden die Kollegen den Zettel wieder hin bekommen?

Alex erzählte was in der letzten halben Stunde passiert war.

„Ihr seht beide so aus als hättet ihr Neuigkeiten“ sagte Alex zum Schluss und klopfte auf ihre Oberschenkel. Sofie folgte der Anweisung und setzte sich auf Alex Schoss. „Wir haben sogar gute Neuigkeiten. Ein Mann hat Hannah gefunden!!!!!!!“ „Warum habt ihr das nicht gleich gesagt? Wo ist Hannah?“ Michael war aufgesprungen vor Freude und ging rüber zu den Frauen. „Im Krankenhaus. Na ja ihr habt ja gleich angefangen zu erzählen.“ „Warum ist Hanni im Krankenhaus?“ fragte Alex neugierig und angespannt. „Also. Ein Passant hat ein Mädchen, Hannah, gefunden. Sie hatte überall Wunden und blutete, deswegen brachte der Mann Hannah sofort ins Krankenhaus. Der Arzt hat dann hier angerufen.“ „Weist du wie’s Hannah geht?“ „Nein, der Arzt konnte noch nichts sagen.“ Antwortete Sofie geduldig auf Alex ungeduldige Fragen. Michael hatte mit dem Staatsanwalt gesprochen und meldete sich jetzt auch zu Wort: „Wir dürfen ins Krankenhaus. Branco muss aber hier bleiben.“ „Macht nichts, schließlich ist das eure Tochter und nicht meine.“

Alex, Sofie und Michael gingen aus’m Büro und fuhren ins Krankenhaus. Dort angekommen fragte Michael eine Krankenschwester: „Wo finde ich Hannah Naseband? Wir sind die Eltern.“ „Zweiter Stock“ sagte die angesprochene nur und eilte weiter. Alex und Sofie waren schon auf’m Weg zur Treppe, Michael rannte hinterher. Im zweiten Stock angekommen eilte Alex einem Arzt entgegen und fragte sofort: „Wie geht’s Hannah?“ „Frau Naseband?“ „Ja“ „Ich hab leider keine guten Nachrichten. Ihrer Tochter geht es gar nicht gut, sie hat zu viel Blut verloren und tiefe Wunden, sowie zwei gebrochene Knochen.“ „Können wir zu ihr?“ „Jetzt noch nicht, ihre Tochter ist noch im OP-Raum, vielleicht in einer halben Stunde.“ „Warum muss Hannah operiert werden?“ fragte Sofie, die sich an Alex gedrängt hatte. „Huch, Zwillinge. Du könntest die kleine Hannah sein.“ „Weiß ich, muss ich meine Frage wiederholen?“ Michael und Alex wunderten sich über den harten Ton, die ihre Tochter anschlug. „Deine Zwillingsschwester hat sehr tiefe Wunden und die müssen genäht werden und auch zwei Knochen müssen vernagelt werden.“ Sofie wurde ganz bleich, als sie die Erklärung hörte. Alex sagte beruhigend: „Hannah spürt nichts und das vernageln hört sich nur so schlimm an. Hannah hat sich zwei Knochen durchgebrochen und die müssen die Ärzte jetzt mit Spezialnägeln wieder zusammenführen, damit Hannah wieder richtig laufen kann!“ „Das hätte ich nicht besser erklären können Frau Naseband.“ lobte der Arzt. „Wann können wir zu Hannah?“ fragte Sofie ungeduldig. „Jetzt noch nicht. Meine Kollegen werden in ein paar Minuten sicherlich mit der OP durch sein. Dann kannst du mit deinen Eltern zu Hannah.“ Antwortete der Arzt geduldig.

Hannah, Michael und Alex warteten ungeduldig.

Irgendwann, keiner wusste wie viel Zeit vergangen war, kam ein Arzt und sagte ihnen, dass sie können nun zu Hannah könnten.

Alex, Michael und Sofie gingen sofort zu dem Zimmer.

Sofie rollten ein paar Tränen die Wange runter, als sie ihre Zwillingsschwester an all den Geräten sah. „Ist ja gut Sofiemaus. Hanni geht es bald wieder gut.“ Flüsterte Alex und nahm ihre Tochter in Arm und tröstete sie. Michael hatte sich auf einen Stuhl gesetzt und sah tonlos auf Hannah runter. „Michael, was is?“ fragte Alex beunruhigt. „Nichts, nichts“ sagte Michael total abwesend.

10 Minuten später rührte sich Hannahs Gesicht ein wenig. Sofie quiekte kurz auf und setzte sich auf Michis Schoß. Alex hatte sich auf die andre Seite gesetzt, keiner redete. Ganz langsam öffnete Hannah ihre Augen. „Hanni, wie geht’s dir?“ fragte Sofie gespannt. „Au, mein Bein“ sagte Hannah langsam und schaute sich genauso langsam um. Alex war erleichtert und fragte Hannah vorsichtig: „Was ist passiert?“ „Mama, der hat mich….“ Setzte die Kleine an, sprach aber nicht weiter. „Er hat dich was? Geschlagen?“ „Auch und ver…“ Hannah konnte nicht weiter sprechen. Michael ahnte was seine Tochter sagen wollte und fragte: „Vergewaltigt?“ „Ja“ Hannah fing an zu schluchzen. „Gut dass du es uns gesagt hast. Jetzt ist alles vorbei, versprochen.“ „Nein“ widersprach Hannah schluchzend. „Warum“ fragte jetzt Sofie, die bis jetzt stumm zugesehen hat. „Er hat gesagt, dass er wieder kommt und alle mal an der Reihe sein werden. Ich war die erste.“ Hannah sprach sehr leise. Sofie wurde bei den Worten bleich und drückte sich an ihren Papa. Alex reagierte ähnlich, sie starte ihre Tochter erschrocken an und fragte etwas verwirrt: „Hat er dir noch was gesagt oder dir was getan?“ „Nein. Sonst hat er mich geschlagen und getreten.“ „Das wissen wir schon. Dabei hast du dich sehr schlimm verletzt. Weist du wer er sein könnte?“ „Ich hab nur sein Gesicht gesehen und seinen Körper.“ Hannah musste schlucken, dann sprach sie weiter: „Eigentlich hatte er immer eine Maske auf, einmal hab ich’s geschafft sie runter zu reißen. Ich hab mir sein Gesicht ganz genau gemerkt.“ „Kannst du ihn uns beschreiben?“ fragte Michael vorsichtig. Sofie sah wie Hannah schluckte uns sagte deswegen: „Lasst doch Hannah mal. Ihr geht es nicht gut.“ „Sofie, das wissen wir. Wir müssen aber wissen wer der Täter ist, sonst wird er immer frei rum laufen und vielleicht auch noch dir oder Alex und mir was tun. Das wollt ihr doch beide nicht. Hannah, wir wollen dich nicht drängen, es ist aber wichtig das du was sagst. Wenn du noch nichts sagen willst oder kannst, sag es uns.“ Sagte Michael beruhigend und strich Hannah übers Haar. „Schon gut. Ich weis, dass ich ihn irgendwann beschreiben muss, ich sag’s euch lieber jetzt, dann hab’s ich hinter mir. Also, der Mann ist groß und is sehr bullig.“ Hannah schloss die Augen, „ Seine Haare sind braun und er hat eine kratzige Stimme. Die Augen sind grün grau. Kantiges Gesicht mit einer Narbe vom rechten Ohr zum rechten Nasenflügel.“ „Das reicht Hannah. Ich hab da so einen Mann im Verdacht. Wahrscheinlich wollte er sich rächen, dass wir ihn eingelocht haben.“ Sagte Alex und sah Micha viel sagend an.

Der Arzt betrat das Zimmer und sagte: „Sie müssen nun gehen, ihre Tochter braucht Ruhe.“. Michael, Alex und Sofie verabschiedeten sich und gingen.

„Sofie, willst du mit kommen oder zu einer Freundin?“ fragte Micha als sie vorm Krankenhaus standen. „Mitkommen.“ Sagte Sofie stur und kletterte schon mal ins Auto. „Genauso stur wie die Mutter“ seufzte Micha nur und stieg ebenfalls ein.

Im Kommissariat angekommen, setzte Alex sich sofort an ihren PC und suchte etwas. Michael erzählte Branco, was sie rausbekommen hatten und Sofie schaute ihrer Mama über die Schulter. „Kommt mal Jungs, ich hab da was.“ Sagte Alex nach gut 10 Minuten suchen.

Sofie kletterte auf Mamis Schoss und die Männer stellten sich hinter Alex. „Richard Meier. Ex- Insasse, hat Rache geschworen und passt auf die Beschreibung von Hannah.“ „Gut gemacht, Alex.“ „Mama, wer is der Mann?“ fragte Sofie. „Den Mann haben Alex und ich vor drei Jahren wegen Drogenhandels hinter Gitter gebracht. Er hat fürchterliche Rache geschworen und ist seit drei Tagen wieder auf freiem Fuß.“ Erklärte Micha. „Is das der Mann, der versucht hat mir und Hannah Drogen zu verkaufen?“ „Das du dich daran noch erinnern kannst.“ Alex schaute verblüfft Michi an. „Klar, schließlich hat der was Verbotenes getan und Hannah geschlagen.“ Sagte Sofie, rutschte wieder von Alex Schoss und ging an Michis Schreibtisch um Hausaufgaben zu machen. „Du kleines Musterkind, ab runter von meinem Stuhl, ich muss arbeiten.“ „Und ich schreiben üben.“ Sagte Sofie und wich keinen Zentimeter. „Stur wie der Papa“ meinte Alex lachend und sagte weiter: „Komm her Großer, bekommst meinen Schreibtisch.“ „Oh, wie großzügig“ sagte Micha und ließ sich auf Alex’ Schreibtischstuhl fallen, den seine Frau geräumt hatte. „Hey, so war das aber nicht ausgemacht“ empörte sich Michi gespielt bei Alex, als die sich auf Michis Schoss fallen ließ. „Ich muss meinen Kram schließlich auch erledigen.“ Sagte Alex ruhig und kuschelte sich an Michi. „Und Michael von der Arbeit abhalten“ sagte Branco und ging raus. „Der Arzt hat mir die Adresse von dem Passant dagelassen, fährst du mit?“ Michael hatte Alex sacht von seinem Schoss runter geschoben und war aufgestanden und sah seine Frau fragend an. Sofie sah von ihrem Heft auf und fragte: „Kann ich auch mit?“ „Eigentlich ja nicht, wir können ja mal eine Ausnahme machen.“ „Na gut.“ Sagte Alex und stand ebenfalls auf.

20 Minuten später waren sie bei der Adresse. Alex klingelte, sofort machte ein junger, kräftig aussehender Mann auf. „Was wollen sie? Ich will jetzt einkaufen gehen.“ Sagte der Herr relativ hektisch. Michael zeigte ihm seinen Polizeiausweis und sagte: „Wir sind von der Kripo, Naseband, meine Frau und unsre Tochter Sofie.“ Der Mann bückte sich ein wenig und sah sich die sechsjährige genauer an. „Bist du nicht die Kleine die ich heute Mittag ins Krankenhaus gebracht hab?“ fragte er neugierig. Alex antwortete: „Nein, das is Sofie, ihre Zwillingsschwester Hannah haben sie hingebracht. Deswegen sind wir ja auch hier.“ „Dann kommen sie doch rein“ der Mann machte Platz und ließ die ¾ Familie Naseband rein. „Ich heiße übrigens Ferdinand Meier. Ich dachte schon, dass sie irgendwann auftauchen würden. Aber das die Kleine zu ihnen gehört, wusste ich nicht.“ „Wir haben nur noch einige Fragen an sie. Hannah wurde eine ½ Stunde vorher entführt und wir würden gern wissen was sie getan haben und was passiert ist.“ „Setzten sie sich doch. Eigentlich ist nicht viel passiert. Ich kam von einer Freundin und sah da einen Mann der ein kleines Mädchen mit sich zehrte, sie war voller Blut und schrie wie am Spieß. Viele Passanten schauten sich schon um. Ich schritt ein und befreite das Mädchen.“ „Das war sehr mutig von ihnen. Was haben sie mit dem Mann gemacht?“ „Den hab ich laufen lassen, nachdem ich ihm seine Telefonnummer abgenommen hab.“ „Können sie uns die Nummer geben.“ „Klar. Ich hab hier den Zettel irgendwo.“ Der Mann stand auf und suchte auf seinem Schreibtisch nach dem Papier. Dabei fragte er: „Wie geht’s den der kleinen?“ „Na ja. Hannah liegt noch im Krankenhaus. Knochenbrüche und Prellungen. Sie is aber schon wieder topmunter und will sich bei ihnen noch bedanken.“ „Das war doch selbstverständlich!! Ah, hier hab ich den Zettel. Ich hoffe sie können’s lesen.“ Ferdinand Meier gab Alex ein zerknittertes Stück Papier und schaute dabei etwas betreten „Hatte nichts andres dabei“ murmelte er zur Entschuldigung. „Das kann man schon lesen. Hauptsache sie haben Hannah geholfen und die Aktion mit der Telefonnummer ist auch sehr klasse, wir tappen nämlich immer noch im Dunkeln. Sie haben die Nummer dem Mann doch nicht rausgeprügelt?“ sagte Micha uns sah bei seinen letzten Worten Ferdinand Meiers Muskeln misstrauisch. F.M. bemerkte den Blick und sagte: „Nein, das hab ich ganz sicherlich nicht. Ich hab den Mann gefragt was er mit der Kleinen will und der behauptete er wolle das Kind ins Krankenhaus bringen. Ich sagte darauf, dass ich ihm das nicht abnehme wie er mit dem Kind umgehe und hab’s ihm abgenommen. Ich fragte ihn noch nach seiner Telefonnummer, damit ich oder die Polizei ihn erreichen können. Widerwillig gab er sie dann raus, nachdem ich ihm, ich weis das war nicht ganz richtig, ganz schön Druck gemacht hab und auch gedroht hab ihm eine zu kleben.“ „Solange sie das nicht in die Tat umgesetzt haben war das völlig ok, mein zumindest ich, aber nur weil es für eine gute Tat war. Wenn wir noch irgendwelche Fragen haben, werden wir sicherlich noch mal auf sie zurückkommen.“ „Eine Frage hätt ich noch, wo waren sie so um 9. 40 Uhr? Das is reine Routine. Da war ich noch bei meiner Freundin. Ich schreib ihnen die Telefonnummer und die Adresse auf. Dann war ich einkaufen, der Kassenzettel haben sie schon und dann hab ich halt die Kleine befreit.“ Vervollständigte F. Meier sein Alibi. „Danke. Das wär’s dann. Auf wieder sehn und noch mal vielen Dank.“ „Nichts zu danken. Sie finden den Weg?“ „Ja“ sagte Sofie, die bis dahin stumm dabei gesessen war und sich stumm umgeschaut hatte.

 

 

Alex, Micha und Sofie waren wieder ins Kommissariat gefahren, von dort war Sofie sofort mit Branco in den Supermarkt weitergefahren.

Alex sagte zu ihrem Michi: „Wenn das so weitergeht, schlägt Sofie in der Gummibärchensucht Branco nach.“ Micha musste lächeln, sagte dann: „Könnte sein und wenn schon. Du hast schließlich auch Macken!“ „Und die wären?“ fragte Alex gespielt neugierig. Michael überlegte kurz und meinte dann: „Tja, da wäre deine Starköpfigkeit und… „ Micha ließ den Rest offen, die Kommissarin ahnte aber schon was war und musste grinsen. Keine zwei Minuten murmelte Micha zwischen zwei Küssen: „Hab ich’s nicht gesagt?“ „Gar nichts hast du“ sagte Alex und knutsche liebevoll weiter. Micha verdrehte die Augen und gab sich dann Alex hin.

„Wenn das so weiter geht verschlingen Alex und Michael sich gegenseitig.“ Sagte Branco zu Sofie, als sie wieder kamen, eine halbe Stunde später!!! Alex und Michi störte das nicht, sondern sie knutschten einfach weiter, bis Sofie sagte: „Papi, ich muss mal kurz“. Micha schaute auf und rollte ein Stückchen näher zum Schreibtisch, küsste weiter aber Alex ab. „Verliebt sein muss schön sein.“ murmelte Branco und verschwand wieder, auch das störte die beiden nicht.

Erst als der Kollege wieder rein kam und sagte: „Staatsanwalt in Anmarsch“ fuhren Alex und Michi auseinander. Alex stand auch und strich sich ihre Kleidung glatt. Micha fragte seine Tochter: „Bin ich irgendwie verschmiert?“ „Nein, dein Mund is nur total rot.“ Micha nahm sich ein Taschentuch und wischte sich den Mund ab. Alex saß wieder an ihrem Schreibtisch und musste nun kichern. „Was is den so komisch?“ „Sofie, du kleiner Satansbraten, kannst du nicht einmal aufhören, Michi zu verscheißern?“ Sofie schaute ihre Mutter total unschuldig an und sagte frech: „Nö“. Michael hatte sich Alex’ Taschenspiegel genommen, der immer auf ihrem Schreibtisch lag und sich angeschaut. „Sofie, du wirst auch immer frecher. Komm mal her.“ Micha musste lachen und klopfte sich auf seine Oberschenkel. Sofie schrie vor lachen auf, als sie von Michi durchgekitzelt wurde, da kam auch schon der Staatsanwalt Herr Kirkitadse rein. „Na sie scheinen sich auch prächtig zu amüsieren.“ „Guten Tag Herr Kirkitadse“ sagte Alex. „Tag“ „Hallo“ Sofie musste immer noch lachen.

„Ich wollt nur mal hören wie es der kleinen Hannah geht.“ „Gut soweit. Wir haben vorhin den Finder von Hannah befragt. Er konnte die Personenbeschreibung von Hannah bestätigen.“ „Haben sie den Mann schon?“ „Nein, die Fahndung läuft noch.“ sagte dieses mal Michael. Der Staatsanwalt verabschiedete sich wieder und ging.

Michael räumte das Schulzeug von seiner Tochter weg und suchte am PC nach Infos.

„Papa, ich will zu Hannah“ fing Sofie nach wenigen Minuten an zu quengeln. Alex und Michael sahen sich an. „Sofie Maus, das geht jetzt nicht. Du kannst morgen wieder zu Hannah.“ Sagte Alex ruhig und zog ihre Tochter auf ihren Schoss. „Will zu Hannah“ Sofie gab keine Ruhe. Branco kam wieder rein. „Branco, kannst du mal kurz auf Sofie aufpassen?“ „Klar, was wollt ihr hin?“ „Nur kurz raus.“ Michael und Alex standen auf. In einem unbenutzten Aufenthaltsraum fragte Alex: „Weist du was mit Sofie los is?“ „Nicht genau. Sofie und Hannah haben die letzten 6 Jahre eigentlich alles zusammen gemacht. Sofie hatte immer Hannah und umgekehrt. Was ist, was ich vermute, das Sofie sich einsam fühlt?“ „Kann gut sein. Dann müsste es Hannah aber genauso gehen.“ „Ja, du hast Recht. Wir sollten mal den Arzt anrufen und ihn fragen.“ „Gut. Machst du das? Ich geh wieder ins Büro und versuch ungestört mit Branco zu reden.“ „Von mir aus.“ Michael zog sein Handy aus der Hosentasche und wählte die Nummer vom Krankenhaus. Alex ging wieder ins Büro und winkte ihren Kollegen zu sich. „Alex, was ist? Sofie sitzt die ganze Zeit teilnahmslos in der Ecke.“ „Ich weis. Michael telefoniert grad mit dem Arzt und fragt ihn ob das normal ist.“ Informierte Alex Branco und sah dabei die ganze Zeit beunruhigt zu ihrer Tochter hin. „Mama, wo is Papa?“ „Muss noch kurz telefonieren, Maus. Komm mal her.“ Sofie ging zu ihrer Mutter hin und setzte sich auf ihren Schreibtisch. „Vermisst du Hannah?“ fragte Alex behutsam. Sofie sagte leise: „Ja.“

Michael kam wieder ins Büro. „Und was is?“ „Ich hab mit dem Krankenhaus telefoniert. Die haben genau das gleiche bei Hannah festgestellt, sie will die ganze Zeit zu ihrer Schwester, hat auf nichts mehr Lust.“ „Und was schlagen die vor, was wir machen können.“ „Das beste, wir bringen Sofie zu Hannah, bis Hannah schlafen muss.“ Erklärte Michael. „Ich darf zu Hannah?“ fragte Sofie. „Ja Maus.“ Sagte Alex leicht lächelnd. „Kommst du?“ fragte Micha, der schon an der Tür stand und wartete. Sofie hüpfte von Alex Schoss und lief zu Michi. Die beiden verschwanten und fuhren ins Krankenhaus. Alex drehte seufzend ihren Stuhl so, dass sie wieder arbeiten konnte. Branco verstellte Michaels Schreibtischstuhl und setzte sich dran. „Hast du noch was?“ „Nein, leider.“ Alex schaute stumm auf ihren Computer und spielte Karten, was Branco nicht merkte. „Alexandra Rietz, das wird schon wieder.“ „Nenn mich nicht Alexandra, du weist, dass ich den Namen nicht besonders gut leiden kann.“ „Dabei is der so schön, Alexandra“ Ärgerte Branco weiter. „Hör endlich auf.“ Alex wurde immer lauter. „Hey, war doch nur ein Spaß.“ Sagte Branco und hörte auf. „Wenn ich nur wüsste, wann der Richard Meier geschnappt wird.“ Sagte Alex. „Den haben die Kollegen sicherlich bald.“ Sagte Branco wenig überzeugend. Alex wollte ihm aber trotzdem glauben.

10 Minuten später kam ein Polizist rein und sagte Alex und Branco, dass Robert Meier gefunden wurde und er auf’m Weg ins Kommissariat ist. „Danke, sagst du uns Bescheid, wann wir ihn Vernehmen können?“ „Mach ich.“ Der Kollege verschwand wieder.

„Na einmal gute Nachrichten.“ „Auf die gleich eine schlechte folgt.“ Unbemerkt war Michael wieder ins Büro getreten. „Was is Michi?“ fragte Alex, „Ist was mit Sofie und Hannah?“ „Komm mal her, Maus.“ Micha hatte sich aufs Sofa gesetzt und klopfte jetzt neben sich. Alex kam zu ihm rüber und fragte dann noch mal: „Was is los?“ „Ich hab Sofie bei Hannah abgeliefert und einem Arzt Bescheid gesagt. Ich wollt grad gehen, als mir eine Krankenschwester entgegen lief. Sie wollt wissen ob ich der Vater von den Zwillingen sei. Dann sagte sie, als ich bejaht hatte, dass die Kleinen verschwunden waren. Ich ging sofort in das Zimmer, sie hatte Recht, es war keiner mehr da, nur das Fenster war offen. Ich fand einen kleinen Zettel, darauf stand wortwörtlich, dass wir die Gören erst wieder bekommen, wenn wir 2 Millionen Euro bezahlt haben.“ „Was hat der Typ nur mit unsren Kleinen gemacht?“ „Ich weis es doch selbst nicht. Dieses Mal wird er nur besser aufpassen. Habt ihr den Meier schon?“ „Ja, ein Kollege war grad da, er sagt Bescheid, wenn wir ihn Vernehmen können.“ Alex lehnte ihren Kopf an Michas Schulter.

 

Ein Kollege sagte Bescheid, dass der Verdächtige jetzt im Vernehmungszimmer säße. Alex und Michael standen auf und gingen ins V1.

„Ach, die Kommissare schon wieder und ich dachte ich müsse euch nie wieder sehen.“ Sagte Robert Meier zur Begrüßung. „Das hätten wir uns auch gewünscht.“ Sagte Alex und setzte sich. „Und wie geht’s den kleinen Gören, immer noch so brav?“ fragte der Verdächtige um abzulenken. Michael und Alex gingen nicht darauf ein. „Also, wo sind Hannah und Sofie?“ fragte Michael ganz direkt. „Weis ich doch nicht. Was wollt ihr überhaupt von mir?“ „Wissen wo die Zwillinge sind. Die beiden wurden kurz bevor sie geschnappt worden sind entführt und sie wollten sich damals an uns rächen, wenn sie wieder draußen sind. Also wo waren sie gestern und heute bis wir sie aufgegabelt haben?“ fragte Alex gereizt. „Gestern war ich bei einem Freund und heute Morgen einkaufen und danach in meiner Wohnung.“ „Waren sie gestern den ganzen Tag bei ihrem Freund?“ „Klar, kann ich jetzt gehen?“ „Verschwinden sie.“ Sagte Michael. „Nicht so schnell, erst wollen wir den Namen des Freundes und die Adresse.“ Sagte Alex. Robert Meier drehte sich noch mal um und sagte herablassend: „Das geht euch nen feuchten Dreck an.“ „Name und Adresse, vorher dürfen sie nicht gehen.“ die Kommissarin blieb hart. „Na schön. Ich will hier schließlich nicht wurzeln schlagen. Herbert Gresse, Rosenweg 77.“ „Danke und jetzt hauen sie ab, ich kann sie nicht mehr sehn.“ „Nichts lieber als das, auf nimmer wieder sehn.“ Robert Meier verschwand. Die beiden Kommissare blieben einfach sitzen. „Was meinst du, sollten wir den Typ nicht lieber beschatten?“ „Erledigt Branco, Maus. Jetzt beruhig dich erst mal.“ „Wie soll ich mich beruhigen? Die haben meine Kleinen entführt und ich kann nichts tun.“ „Wir finden den Mann schon, da bin ich mir sicher. Wir dürfen jetzt nur nicht die Nerven verlieren, damit helfen wir den Zwillingen am wenigsten.“ Sagte Michael beruhigend. „Ich weis. Mich macht es trotzdem ganz hibbelig, dass ich nichts tun kann.“

 

Hannah und Sofie saßen in einem dunklen Raum. „Wann kommen Mama und Papa endlich?“ fragte Sofie schon zu siebten Mal. „Bald Sofie. Wir kommen hier schon wieder raus. Weist du wer der Entführer ist?“ „Nein, wie denn auch, der hat ja ständig ne Maske auf.“ „Ich hab ihn aber erkannt. Es ist der gleiche wie gestern, der mich aus der Schule entführt hat.“ „Was?“ „Ja, der hatte auch so einen komischen Gang.“ Sofie und Hannah flüsterten nur, mehr trauten sie sich nicht.

Die Tür ging auf und ein Mann mit einer schwarzen Maske kam in den Raum. Die Zwillinge verkrochen sich in die hinterste Ecke und umklammerten sich. „Na ihr werdet doch keine Angst vor dem lieben Onkel haben.“ Sagte der Unbekannte höhnisch und ging auf die Mädchen zu. Hannah und Sofie wichen immer weiter zurück, bis sie nicht mehr konnten. „Ach, habt ihr Rotzgören etwa Angst?“ sagte der Entführer zuckersüß und packte sich blitzschnell die eine der beiden Zwillinge und zehrte sie raus. Hannah schrie auf und versuchte ihre Zwillingsschwester wieder zu sich zu ziehen. Der Mann schubste die Kleine weg und machte die Tür zu…

 

Alex saß auf’m Sofa und blätterte in einer Zeitschrift, wusste aber nicht was sie da las und sich ansah, in Gedanken war sie bei ihren Kleinen und fragte sich was mit ihnen war, wo sie waren und wie es Hannah und Sofie ging. „Maus, Pizza.“ Micha hockte sich neben seine Alex und legte ihr einen Karton mit Pizza auf’n Schoss. „Danke Schatz.“ Alex legte die Zeitschrift beiseite und machte ihren Pizzakarton auf. „Gibt’s was neues von Branco?“ „Nein, er is immer noch an dem Meier dran. Der verhält sich aber total unauffällig. Ist was?“ Micha sah Alex schräg an. „Nein, wollt nur wissen. Ich mach mir halt Sorgen um Hannah und Sofie.“ „Das is doch verständlich, die mach ich mir auch. Wir dürfen aber vor Sorge nicht verrückt werden, damit helfen wir den Kleinen am wenigsten.“ „Weis ich.“ Sagte Alex mit vollem Mund. Michael und Alex aßen ihre Pizza auf. „Weist du eigentlich wo Branco grad steckt? Es ist Zeit ihn abzulösen.“ „Du hast Recht. Ich ruf ihn schnell an.“ Michael griff nach seinem Handy und wählte Brancos Handy an.

 

„Verdammte Scheiße“ murmelte Branco und ging an sein Handy. „Micha, was is los?“ fragte er sofort. „Hy Branco. Wo steckst du? Wir würden dich dann nämlich so langsam ablösen.“ „Wart mal. Pizzeria am Rathausplatz. Unser Verdächtiger hat sich grad ne Pizza bestellt.“ „Ok, wir kommen gleich vorbei.“ „Macht das.“ Branco legte wieder auf und beobachtete den Verdächtigen weiter. Robert Meier traf sich mit einer kleinen Blondine. Die beiden wechselten ein paar Worte, die Branco nicht verstehen konnte.

Als die Frau wieder weg war und Robert Meier mit seiner Pizza fast aufgegessen hatte kamen Alex und Michael in die Pizzeria. „Tag Branco. wir übernehmen. Gab’s irgendwelche Zwischenfälle?“ „Nein, bis auf ein komisches Treffen grad eben. Da war ne Blondine, die hat mit Meier gesprochen und is dann wieder weg.“ „Ok. Verschwinde. Im Büro is alles erledigt.“ „Herrlich, heißt das, dass ich heimgehen kann?“ „Tausend Punkte für unsren Kandidaten.“ Witzelte Michael. „Bis morgen Leute.“ „Hey, nicht so schnell. Heut Nacht um 12.00 bist du bereit zur Ablösung.“ „Können das nicht Kollegen machen?“ Branco war gar nicht erfreut über die Ansage.“ „Können schon. Du machst das aber.“ Bestimmte Alex lächelnd. „Schon gut. Und knutscht nicht die ganze Zeit rum.“ Branco drehte sich um und ging. „Unser Kleiner wird auch immer frecher.“ Sagte Alex und setzte sich auf einen Stuhl. „Du kannst gleich wieder aufstehen. Meier verschwindet.“ Michael drehte sich um, so das Robert Meier ihn nicht sehn konnte. Als der Verdächtige draußen war, gingen Michi und Alex als Pärchen (was sie ja auch sind) raus.

Nach fast zwei Stunden Verfolgung, sie hatten Meier zweimal fast verloren, parkte er in einer heruntergekommenen Gegend und ging in ein halb verfallenes Haus. „Hier wohnt der doch etwa nicht?“ fragte Alex verwundert. „Scheint so. Mal sehn was er so treibt. Kommst du mit?“ „Klar“. Alex und Michael stiegen aus’m Auto und schlichen um das Haus. „Glück gehabt. Meier wohnt im ersten Stock“ flüsterte Alex und schaute vorsichtig durch das verdreckte Fenster. „Der sollte mal wieder putzen!“ Michael schaute angewidert in ein Zimmer, in dem man vor lauter Kleidungsstücke, leeren Pizzakartons und Bierflaschen nichts mehr vom Boden sehen konnte. Alex schmunzelte und sagte: „Bei dir sah es vor ein paar Jahren genauso aus.“ Dafür kassierte Alex einen kräftigen Rippenstoß. Die beiden beobachteten wie Robert Meier ein paar Kleidungsstücke beiseite schmiss und sich auf ein altes Sofa schmiss. Dann griff er zum Telefon und schnauzte keine Minute später: „Wo bliebst du? Ich wart schon seit zwei Minuten.“ „Komme gleich. Muss nur noch den Kleinen was zu trinken bringen.“ „Beeil dich. Die Bullen haben mich wieder laufen lassen. Leider hatten sie den richtigen Riecher.“ Das konnten Alexandra und Michael natürlich nicht alles verstehen. Keine drei Minuten später kam ein kleiner Wagen, parkte vor der Tür und eine Frau stieg aus. „Was die hier will?“ fragte sich Michael. „Vielleicht will sie nur einen Bekannten treffen.“ Sagte Alex.

Michael hatte mit seiner Vermutung Recht, die blonde Frau ging zu Robert Meier. „Jetzt bin ich aber gespannt“ Die beiden Kommissare hatten Glück, die Frau öffnete das Fenster, bemerkte die Zuhörer aber nicht. „Schließ das Fenster“ raunzte der Verdächtige. „Hier hört uns sowieso keiner zu. Hast du schon die Forderung gestellt?“ „Nein. Wie geht’s den Bälgern?“ „Ganz gut. Harald kümmert sich grad um sie.“ „Gut. Ich hoffe für ihn, er geht mit den Kleinen nicht zu zimperlich um.“ „Mach dir keine Sorgen. Harald wird schon nicht zimperlich sein.“. „Verschwind wieder. Ich komm heut Abend mal vorbei, nachdem ich die Bullen angerufen hab.“ „Beeil dich aber!“ Die Frau ging aus dem Zimmer. Michael und Alex schlichen zum Auto und warteten dort.

„Die Frau hab ich irgendwo schon mal gesehen!“ sagte Alex nachdenklich. „Mir kommt die auch bekannt vor. Was meinst du, die müsste uns eigentlich direkt zu Hannah und Sofie führen!“ „Hoffentlich“ sagte Alex hoffnungsvoll und duckte sich, Michael folgte ihrem Beispiel. Die Unbekannte stieg wieder in ihr Auto und fuhr los, Alex und Micha folgten in einem sicherem Abstand.

Nach fast zwanzig Minuten Fahrt fuhr die Frau auf ein Fabrikgelände. Sie verschwand in einer großen Halle. Michael hatte von unterwegs Verstärkung gerufen. Jetzt folgte Alex der Frau und Michael schlich zu einem kaputten Fenster um von dort in die Halle einzusteigen. In der Fabrikhalle war niemand zu sehn. Die Unbekannte lief mit zügigen Schritten zu einer Nebentür am Ende des Raumes.

Alex folgte als sie schon durch die Tür war, die Halle bot keine Deckung. Michael folgte ihr. Die beiden schlüpften durch die Tür in einen kleinen dunklen Raum. „Was jetzt“ flüsterte Alex. „Verstecken, da kommt jemand“ Michi und Alex verschwanden hinter einem Vorhang, gerade noch rechtzeitig. Ein Mann, wahrscheinlich dieser Harald, lief durch das Zimmer und schleifte ein Mädchen hinter sich her. Alex musste schlucken. Michael zeigte erst auf sich und dann auf den Mann. Alex verstand und nickte, sie wollte durch die Tür, aus der der Mann gekommen war. Leise öffnete Alex die Tür und zog ihre Waffe. Warum haben wir nicht auf Verstärkung gewartet? Schoss es ihr durch den Kopf als sie leise auf eine zweite Tür zulief. Alex drückte gegen die Tür, sie war verschlossen. Einen Moment lehnte sich die Kommissarin vor Erschöpfung gegen die verschlossene Tür, erst jetzt nahm sie ein leises schluchzen war. „Wer ist da?“ flüsterte Alex durch die Tür. Ein leise kriechen und dann eine verzagte Stimme: „Mama? Hol mich hier raus.“ „Bin schon dabei“ Alex war erleichtert und vergas all die Gefahren. Sie hatte eine feine Haarnadel aus ihrer Tasche gezogen und öffnete damit jetzt die Gefängnistür. Sofort flog Alex Hannah entgegen. Alex fing vor freude an zu Schluchzen und hielt ihre Tochter ganz fest.

Michael war dem Mann gefolgt und sah jetzt wie er eine der Zwillinge in einen Raum zog. Leise stellte er sich hinter den Mann und klopfte ihm auf die Schulter. Der Mann drehte sich verblüfft um und zog sofort Sofie fester in seine Arme. „Und keinen Schritt weiter Bulle, sonst ist deine Tochter Hackfleisch.“ Drohte er auch sofort. „Bleiben sie ruhig und geben sie mir Sofie. Jetzt bekommen sie nur ein paar Jahre, töten sie Sofie gibt es Lebenslänglich.“ „Na und. Sie bekommen mich sowieso nicht und jetzt verschwinden sie endlich, ihre kleine Schlampe bekommt gleich keine Luft mehr“ der Mann drückte zu. Micha blieb stehen, der Mann drückte weiter, Michael konnte sich immer noch nicht bewegen. Jemand schoss und traf den unbekannten im Bein. Der Mann ließ Sofie los, sie fiel zu Boden. Der Mann sackte zusammen. Schritte hinter Michael, eine bekannte Stimme ragte außer Atem: „Alles ok?“ „Ich glaub schon.“ Michael war erleichtert und ging jetzt zu Sofie. „Alles ok Maus?“ „Ja“ Sofie schluchzte. Michael stellte sie auf die Beine und kümmerte sich dann um den Mann. „Hände hoch, alle“ schrie eine Frauenstimme hinter den fünf. Michael drehte leichte den Kopf und sah die Frau, die auch schon mit dem Verdächtigen gesprochen hatte. Sofie und Hannah drückten sich ängstlich hinter ihre Mama, die mit der Waffe auf die Frau zielte. „Waffe fallenlassen. Oder wollen sie das ihre Kleinen Schlampen Hackfleisch sind?“ Alex dachte nicht daran zu gehorchen sondern stellte sich so, das die Frau ihre Kleinen nicht treffen konnte und schoss. Die Frau schrie auf und ließ die Waffe fallen. Michael hatte mittlerweile dem Mann Handschellen angelegt und kümmerte sich jetzt um Hannah und Sofie, während Alex sich um die Unbekannte kümmerte und ihr Handschellen umlegte. „Geht’s euch gut? Was haben die beiden mit euch gemacht?“ fragte Michael. Hannah und Sofie schluchzten und brachten kein Wort raus.

Alex nahm die beiden Entführer und brachte sie raus. Auf dem Weg kamen ihnen drei Polizisten entgegen. „Ihr seit aber früh!“ sagte Alex und drückte ihren Kollegen die beiden in die Hand. „Wir vernehmen sie gleich. Sagt schon mal Branco Bescheid und dem Staatsanwalt Kirkitadse. Danke. wir kommen auch gleich.“ Alex drehte sich wieder um und lief Michi und den Zwillingen entgegen. „Du brichst dir noch dein Kreuz“ sagte Alex, Michael hatte beide Kinder auf dem Arm. Micha drückte seiner Frau Sofie in den Arm und sagte: „Irgendwie müssen wir schließlich hier raus kommen.“ Sofie drückte sich ganz fest an Alex und schlief Sekunden später ein. Auch Hannah war in das Land der Träume geflüchtet.

Branco und der Staatsanwalt warteten schon auf Alex und Michael. „Was ist passiert?“ fragte Branco als erstes. Alex ließ sich im Büro erst mal aufs Sofa fallen und schaute nach Sofie. Sie hatte einige Wunden an den Armen, Branco hatte schon einen erste- Hilfe- Kasten geholt und desinfizierte und verband die Wunden. Das gleiche tat er auch bei Hannah. „Was ist mit den beiden Endführern, können wir sie schon durch einen Fleischwolf drehen?“ fragte Michael und stand wieder auf. „Die sitzen schon in den Vernehmungszimmern. Frau Rietz kommen sie mit mir?“ fragte Sewi und wandte sich zur Tür. Alex folgte. Branco und Michael gingen ins V-2, wo die Frau, Frederike Kleptner, schon saß. Harald Gerdes wurde zur gleichen Zeit von Alex und dem Staatsanwalt verhört.

 

Beide Täter stritten eine halbe Stunde alles ab. Alex war schon dabei die Nerven zu verlieren. Sie wusste, der Mann, der ihre Kinder geschlagen hatte saß vor ihr und stritt trotz der Beweislage alles ab.

„Jetzt sagen sie doch einfach die Wahrheit!“ sagte Alex sehr laut schon zum dritten Mal. Harald Gerdes sagte gelangweilt: „Sie wiederholen sich. Ich weis nicht was ich hier soll. Kann ich endlich gehen? Ich hab heut noch ne Verabredung“ „Sie können sich ihre Verabredungen für die nächsten 10 Jahre abschminken, wenn nicht sogar für länger!“ sagte der Staatsanwalt wütend. Er war sehr überrascht, dass jemand bei so einer Beweislage alles abstreiten kann und dabei auch noch so berechnend.

Ähnlich ging es Branco und Michael. Frederike Klepter meinte ganz kühl und gelassen, dass sie jetzt endlich gehen wolle und nicht wisse was sie hier soll. Auch Michael war dabei auszuflippen und Branco ging es nicht viel besser. „Jetzt hören sie doch endlich auf. Sie haben meine Töchter entführt und sich mit unsrem Verdächtigen getroffen und auch noch von der Entführung gesprochen, glauben sie eigentlich sie können uns für dumm verkaufen“ giftete Michael schlecht gelaunt. „Kann ich was dafür dass sie einen schlechten Tag haben. Ich habe nie bei einer Endführung mitgemacht. Sie müssen mich mit meinem Bruder Frederik Kleptner verwechseln!“ „Ihr Bruder ist seit drei Jahren Tod. Können sie uns jetzt endlich sagen was das ganze Theater soll?“ Auch der sonst so ruhige Branco verlor die Nerven.

Eine halbe Stunde später saßen Alex, Micha, Branco und der Staatsanwalt wieder im Büro. Frederike Kleptner und Harald Gerdes saßen in U-Haft, natürlich getrennt voneinander.

Die vier besprachen die Sache, Alex und Michael mit den Kindern auf’m Schoss, die sie für nichts in der Welt alleine lassen wollten.

„Wir müssen noch den Drahtzieher bekommen. der würde es sonst auch auf andre Weise schaffen sich an uns zu rächen und er würde sich doppelt rächen. Erstens für damals und zweitens dafür das wir seinen Plan vereitelt haben.“ Michael saß nachdenklich da und überlegte. „Zum Glück.“ Sagte Sofie und spielte weiter mit dem Radiergummi. „Zerfledre ihn mir aber nicht ganz Mäuschen, ich brauch den Radiergummi noch.“ Alex nahm ihrer Tochter ihr Spielzeug weg und gab ihr einen Gummibleistift. „Hast du auch so einen Paps?“ fragte Hannah, die mit einem Bleistift gemalt hatte

Michael gab ihr den beweglichen Bleistift und beteiligte sich wieder an den Diskussionen. Branco meinte grad: „Ich find wir sollten uns an den Robert Meier halten. Er hatte sich mit der festgenommenen Kleptner getroffen und hatte den Gerdes auch noch erwähnt.“ „Sie könnten Recht haben Vukovic. Aber was wäre wenn er uns in eine falsche Richtung locken will und noch andre Kinder entführt hat?“ fragte der Staatsahnwald. „Aber was würde das für einen Sinn machen. Außerdem sind in den letzten Tagen keine Vermisstenanzeigen aufgegeben wurden. Ich hab das schon überprüft.“ Erwiderte Branco. „Ok. Nehmen wir mal an Robert Meier ist der Boss. Wie können wir ihn überwältigen? Die festgenommenen werden uns sicherlich nicht helfen und uns kennt er alle!“ sagte Michael und sah in die Runde, „Irgendwelche Ideen?“ „Ich hätte eine, aber die wäre sehr, sehr riskant und gefährlich“ sagte Alex nachdenklich. „Lass hören“ „Ok. Was wäre wenn wir Hannah und Sofie so einsetzten dass Meier sie wieder entführt. Nur dieses Mal wären wir vorbereitet und könnten ihn stellen. Ich weis, dass es sehr riskant ist, vor allem für Hannah und Sofie. Aber man könnte es riskieren.“ „Das ist sehr riskant Alex. Um ehrlich zu sein. Nach den Tagen will ich Hannah und Sofie nicht noch mal so einer Gefahr aussetzten. Wer weiß, vielleicht ist der Meier so von der Rache besessen das er unsre Kleinen gleich umbringt.“ Gab Michi zu bedenken. „Daran hab ich gar nicht wirklich gedacht.“ Sagte Alex ehrlich und drückte Sofie fest an sich. „Erdrück mich nicht“ sagte die Zwillingshälfte empört und wehrte sich leicht. Alex ließ wieder etwas lockerer.

Die vier Erwachsenen diskutierten noch eine Weile, bis der Staatanwalt meinte, sie könnten nun Schluss machen, es war 16.45 Uhr. Alex, Michi, Hannah und Sofie fuhren heim. Zwischendurch hielten sie noch am Supermarkt und kauften ein paar Sachen ein. Daheim wurde dann gekocht, alle halfen mit. Sofie schnitt sich in den Finger und Hannah viel ein Glas runter. „Scherben bringen Glück“ sagte Alex lachend als sie das kaputte Glas auffegte und sich dabei schnitt, der Splitter in der Hand stecken blieb. „Autsch verdammt. Michi Hilf mir mal.“ sagte sie und saugte das Blut aus’m Finger. „Tja, der steckt fest. In ner Woche ist der wieder draußen Maus.“ Sagte Micha, nachdem er sich den Finger angesehen hatte.

 

„Toll. Soll ich dann die ganze Zeit mit einem dickem Verband rumlaufen?“ fragte Alex deprimiert und wickelte sich ein Taschentuch, dass ihr Sofie gegeben hatte, um den Finger. „Ne, ein Pflaster reicht dicke. Hast du nicht gesagt, das Scherben Glück bringen?“ fragte Michi und verschwand ins Bad, um ein Pflaster zu holen. Hannah und Sofie wischten vorsichtig, mit einem kleinen Besen, die restlichen Glasscherben auf und warfen sie in den Mülleimer.

Nachdem Alex verarztet war ging die Schnippelei vom Gemüse weiter.

Alles ging gut, schließlich war das Gemüse vereint mit Reis in der Wokpfanne und garte vor sich hin.

Hannah und Alex deckten den Wohnzimmertisch, die beiden andren Nasebands überwachten das essen und überzeugten sich regelmäßig eigenhändig ob noch alles so schmeckte wie es sollte.

½ stunde später gab es essen. Sofie und Hannah hauten tüchtig rein, sie hatten während der Entführung nicht grad viel bekommen. Die beiden Eltern schauten zufrieden zu und aßen ebenso viel wie der Nachwuchs, ihnen hatte der rechte Appetit gefehlt in den letzten Tagen.

Abends, nachdem der Abwasch getan war, saßen alle vier aufm Sofa und schauten einen Film, es war die gleiche DVD, die Alex und Micha bei ihrer ersten Verabredung geschaut hatten, Alex hatte sie sicher aufgehoben. Michi erkannte die DVD sofort, schmunzelte, sagte aber nichts. Sofie und Hannah wussten davon nichts und schauten sich die Romanze an, ihnen gefielen solche Filme.

Alex holte Salzstangen. Ein Schuss, die Fensterscheibe zerbrach, Nasebands duckten sich. Mannomann wie vor 6 ½ Jahren, dachte Alex erschrocken und sah nach den Kindern und ihrem Mann.

Sofie und Hannah ging es gut. Unter Micha sickerte ein dünnes Rinnsal Blut. Alex sagte etwas panisch: „Schnell, ruft den Notarzt. Sofie lass sie Rollladen runter.“ Sofort eilte Hannah zum Telefon und Sofie zum Fenster. Alex drehte Michi um und schaute sich die Wunde an. Ein einfacher Streifschuss an der Schulter. Sofie kam zu Alex: „Was is mit Papa?“ „Die Kugel hat ihn getroffen, an der Schulter. Hol mal bitte ein sauberes Tuch Schatz.“ Alex wollte auf keinen Fall von Michael weg. Sofie rannte in die Küche. Alex beugte sich über Micha und sagte: „Michi, Michi. Komm, wach wieder auf.“

Micha knurrte und flüsterte: „Au, meine Schulter“ „Kein Wunder. Der Typ hat dich erwischt, is aber nur ein Streifschuss.“ „Nur is gut. Man das tut ja höllisch weh!“ Micha richtete sich mit der Hilfe von Alex ein wenig auf. Die Zwillinge kamen wieder ins Zimmer. „Krankenwagen is schon aufm Weg.“ Hannah hielt sich tapfer, fühlte sich aber total hilflos. Sofie war genauso erschüttert und gab ihrer Mama wortlos ein Tuch. Beide kannten das gefährliche Leben von ihren Eltern, so was war aber noch nicht oft passiert. Auch war es in den letzten zwei Jahren sehr ruhig gewesen.

Alex drückte es auf die Wunde von Michael. „Heb mal. Hast du noch ein zweites Tuch? Hier is überall Blut. Könnt ihr das grad wegwischen Sofie, Hannah?“ Die Zwillinge eilten wieder in die Küche. Alex sagte zu ihrem Mann: „Unsre Kleinen sind völlig durcheinander. Die Armen. Nach den letzten Tagen auch noch das.“ „Kann ich gut verstehen. Weist du an was mich das erinnert?“ „Ich glaub schon. Die erste Verabredung. Der gleiche Film, der Schuss, alles wie damals.“ „Genau. Es ist erschreckend, dabei ist der Täter immer noch im Bau.“ „Mhmm“ Alex wollte noch was sagen, da kamen Hannah und Sofie aber auch schon wieder. Hannah wischte das Blut auf, Sofie half Alex die Wunde ein wenig zu säubern. „Sag mal Maus, muss ich noch ins Krankenhaus?“ „Klar musst du das.“ Alex kannte die Stärke und das Durchhaltevermögen ihres Mannes nur zu gut, sie war aber ebenso dickköpfig. Michael wusste ganz genau das er ums Krankenhaus nicht herum kam, versuchte es aber noch mal: „Ach komm schon. Es is schließlich nur ein Streifschuss.“ „Na und. Trotzdem, ich geh lieber auf Nummer sicher.“

Es klingelte an der Tür. Hannah sprang auf und ging aufmachen. Kurz darauf kam sie mit zwei Sanitätern zurück. „Guten Abend“ sagte der eine. Alex stand auf und sagte: „Hallo. Mein Mann wurde grad angeschossen.“ „Zeigen sie mal“ Der eine Mann kniete schon neben Michael und untersuchte seine Wunde. „Nicht so schlimm wie es aussieht. Ich gebe ihnen eine Spritze und desinfiziere die Wunde.“ Mit ein paar Handgriffen war der Kommissar versorgt und die Rettunksanitäter waren 20 Minuten später wieder weg.

Michael lag aufm Sofa und hatte seinen Kopf auf Alex Oberschenkel gelegt. Sofie und Hannah gingen freiwillig ins Bett, sie waren grad im Bad Zähne putzen. „Siehste, alles halb so wild. Die Tour hätten wir uns sparen können.“ „Sicher ist sicher Schatz. Was wäre wenn es was schlimmeres gewesen wäre? Außerdem hättest du das gleiche Zienober veranstaltet wenn die Kugel mich getroffen hätte.“ „Apropos Kugel. Hast du die Patrone und Kugel gefunden?“ „Hab ich schon sicher eingetütet.“

Hannah und Sofie kamen um gute Nacht zu sagen. Alex und Micha brachten sie ins Bett und machten sich dann auch Bettfertig.

„Hast du heut Abend die DVD extra für mich ausgesucht?“ fragte Michael neugierig. Alex kuschelte sich an ihn und sagte: „Mhm. Wenn du es schon vergessen hast. Genau heute vor sieben Jahren hatten wir unsre erste richtige Verabredung.“ „Wow, das du dir so was merken kannst“ Micha war platt, das hätte er nicht erwartet. „Dies war schließlich einer der glücklichsten Tage meines Lebens. Ausgenommen von unsrer Hochzeit, der Geburt der Zwillinge und mein erster Arbeitstag mit dir.“ „Meiner auch, aber trotzdem, das Datum hab ich mir nicht gemerkt“ „Da sieht man mal wieder wie unsensibel Männer sind!“ lachte Alex und kuschelte sich noch mehr an ihren Michi.

Bald darauf schliefen sie ein.

„Mama, Papa. Wacht auf“ schrie Hannah und turnte auf dem Elternbett rum. „Was ist denn los?“ knurrte Alex und drehte sich auf die andre Seite, wo sie prompt mit Micha zusammenstieß. „Ein Mann schleicht ums Haus. Er schaut die ganze Zeit in unser Zimmer.“ Sagte Hannah aufgelöst. Alex fuhr hoch „Wo ist Sofie?“ „Aufm Klo.“ Hannah war erleichtert, endlich waren ihre Eltern wach. „Ok. Hol sie und sperrt euch hier ein. Michi, kommst du mal kurz aus deinen Träumen?“ Alex rüttelte ihren Mann, der wachte langsam auf. Als er hörte was los ist war er schlagartig wach. Hannah hatte Sofie geholt. „Ok. Der Mann is immer noch da, ich hab noch mal geschaut“ sagte Hannah. „Ok. Macht kein licht. Wir sind sofort wieder da. Wenn ihr schreie hört, macht euch nichts draus, das wird der Fremde sein.“ sagte Michael und schlüpfte in eine Hose. Alex zog sich ebenfalls an. Mit ihren Waffen schlichen sie zur Haustür raus. Vor dem Kinderzimmer stand ein Mann, Alex erkannte ihn, es war Robert Maier. Micha stellte sich hinter ihn. „Guten Abend Herr Meier.“ Sagte er deutlich. R. M. drehte sich erschrocken um und blickte in Michas Gesicht. „Guten Abend und tschüss.“ Robert Maier boxte Michael überraschend in den Bauch und rannte weg. Er hatte aber nicht mit Alex gerechnet. Der Flüchtige rannte genau in die Arme der Kommissarin. „Und Ende“ sagte sie und hielt den Mann gekonnt fest. „Michi, alles ok mit dir?“ „Oh, mein Bauch.“

Im Kinderzimmer ging Licht an. „Die können’s nicht lassen“ sagte Alex schmunzelnd. Hannah öffnete das Fenster. „Schmeiß mir mal meine Handschellen raus.“ Sagte Alex. Sofie rannte ins Schlafzimmer und kam wenig später mit den Handschellen wieder. „Danke“ Alex kettete Robert Meier an die Regenrinne und lief zu Micha. „Wirklich alles ok?“ fragte Alex besorgt, weil Michi immer noch mit schmerzverzehrtem Gesicht aufm Boden lag. „Ja, ja, kannst du mir bitte mal Hochhelfen?“ Michael richtete sich ein wenig auf, Alex faste seine Hand und zog ihn hoch. „Danke.“ Micha lehnte sich an die Hauswand. „Und jetzt bitte mein Handy“ sagte Alex zu den Zwillingen. Wieder rannte Sofie. „Und werf“ sagte Alex, als ihre Tochter wieder zurückkam.

Sofie warf, Alex fing geschickt ihr Mobiltelefon auf. Sie rief die Kollegen an. „Kommst du Micha?“ „Jep. Was machen wir mit unsrem nettem Freund?“ „Hannah Sofie, macht das Fenster zu! Ach, warten wir halt die fünf Minuten.“ Alex lehnte sich an Michi, so warteten die beiden fünf Minuten auf das grün-weiße Taxi.

Nachdem sie Robert Maier abgegeben hatten, gingen die Kommissare wieder rein. Hannah und Sofie warteten schon ungeduldig. „Wer war der Mann?“ fragte Sofie. „Der Mann der euch entführt hat.“ Sagte Alex ruhig. „Ich glaub wir brauchen alle noch ne Mütze Schlaf.“ Micha gähnte. „Ab ins Bett mit euch“ Alex brachte die 6jährigen wieder in ihr Zimmer und schloss das Fenster gut zu. „Mami, sind wir jetzt sicher?“ fragte Sofie ängstlich. „Aber klar mein Schatz“ Alex streichelte den Kleinen noch mal übers Haar und ging dann rüber zu Michi. „Was meist du, werden sie wieder einschlafen?“ „Ich hoffe es.“ Murmelte Alex und legte sich wieder neben Michael, nachdem sie sich wieder ihren Schlafanzug angezogen hatte.

Um 6 Uhr morgens klingelte der Wecker auf Alex’ Nachttisch. Alex haute drauf und drehte sich wieder um. Micha hatte das klingeln ebenfalls gehört und machte die Augen auf. „Hey Alex, es is 6 Uhr.“ „Mir doch egal.“ Alex rollte sich ein und schlief weiter. Micha stand auf, ging ins Bad und duschte. Alex zwang sich dazu ebenfalls aufzustehen. Die Kommissarin streckte sich und ging dann rüber ins Kinderzimmer. „Hannah, Sofie aufwachen“ sagte sie leise und rüttelte erst Hannah dann Sofie sanft an der Schulter. „Mama, muss das sein?“ „Ja Hannah. Kommt steht auf.“ Hannah setzte sich verschlafen auf und rieb sich die Augen. „Versuch mal deine Schwester wach zu bekommen, ich muss noch ins Bad.“

Alex ging wieder. Micha war inzwischen angezogen, er ging grad die Treppe runter. „Hey Maus. Sind die Kleinen wach?“ „Hannah schon. Sie versucht ihr Glück bei Sofie. Ich bin im Bad.“ Damit verschwand Alex endgültig im Bad um sich frisch zu machen.

½ Stunde später saß die ganze Familie Naseband angezogen am Küchentisch und frühstückte. „Mama, müssen wir heute schon in die Schule?“ „Nein. Ihr geht zu den Nachbarn. Aber Morgen geht ihr wieder.“

Nachdem dann auch die Küche gemacht war brachten Alex und Michi Hannah und Sofie zu den Nachbarn und fuhren dann ins K11.

„Morgen Kollegen“ Branco saß schon auf Michaels Platz und blätterte die Akten durch. „Morgen Kollege. Einmal pünktlich?“ spottete Micha. „Musst gar nicht so fies grinsen. Ihr seit nämlich ne halbe Stunde zu spät.“ Konterte Branco. „Branco hat sogar Recht.“ Sagte Alex nachdem sie auf ihre Uhr geschaut hatte. „Na und. Wir haben heut Nacht dafür den Drahtzieher festgenommen, da dürfen wir auch mal ein bisschen zu spät kommen.“ Micha scheuchte seinen jungen Kollegen von seinem Schreibtischstuhl, Branco zog weiter zum Zeugenstuhl und sah von dort erst Alex und dann Micha total verdattert an. „Ja ganz genau. Wir hatten heute Nacht Besuch von Robert Maier, er ist ums Haus geschlichen. Mir hat er einen Faustschlag in den Magen verpasst und einen Streifschuss an der Schulter hab ich von ihm auch. Wir haben ihn erst mal in U-Haft gebracht. Nachher müssen wir ihn nur noch vernehmen.“ Sagte Micha.

Am Mittag war alle Arbeit getan. Robert Maier gestand nach nur zwanzig Minuten. Wegen der guten Arbeit hatten die Kommissare den restlichen Tag frei. Alle zusammen feierten den guten Ausgang in der Eisdiele, nachdem sie auch Hannah und Sofie abgeholt hatten.

 

Hannah und Sofie konnten den Schock gut überwinden. Schon drei Tage später gingen sie wieder in die Schule, wo sie von allen herzlich begrüßt und gefeiert wurden.

Alex und Michael verarbeiteten den Schrecken ebenfalls gut.

 

Das Urteil fällt mir immer schwer. Tut doch einfach selbst urteilen.

 

 

Written by Lena

 

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